Drehorgelklänge hier wie dort - 5. Drehorgeltreffen in Einsiedeln
Von links: Ruedi Kohler, Franzsepp Jäggi und Cyrill Schulthess spielen vor dem Hotel Drei Könige.
Foto: Karl Hensler
Mit lebhaftem Dideldum und frohen Jubelklängen meldeten sich die bunt gekleideten Drehorgelspieler am Sonntag hörbar im Klosterdorf zurück.
Bericht von Karl Hensler (heka)
Bereits zum fünften Mal erklangen in der Kirche und im Dorf mancherlei wohlbekannte und gern gehörte Leierkastenmelodien. Der unermüdliche Franzsepp Jäggi aus Brunnen vermochte wieder eine beeindruckende Truppe für den Auftritt in Einsiedeln zu motivieren.
Im Kirchenraum des Klosters
Sieben Drehorgeln gaben der 11Uhr-Messe einen besonderen Anstrich. Zelebrant Pater Maurus Burkard begrüsste nebst den Gläubigen die Musikanten speziell. Bekannte Stücke, wie "Die Himmel rühmen" und "Air" wechselten sich ab mit Händels "Largo" oder dem "Heilig, heilig" von Schubert. Klänge, wie man sie sonst aus dem Konzertsaal kennt. Zu einem solchen wurde am vergangenen Sonntag erneut das mit hervorragender Akustik sich immer wieder zeigende Innere "unserer" Klosterkirche. Das "Grosser Gott" klang mächtig bis in die hintersten Reihen der prall gefüllten Kirchenbänke. Als sollte der ganzen Darbietung eine Krone aufgesetzt werden, erklang zum Schluss das "Halleluja" von Händel. Fast so, als wollte es die aufmerksam mitgehenden Zuhörer tröstend beim Auszug begleiten, erklang das Volkslied "Alls was bruchsch uf dr Wält das isch Liebi". Das sind nur ein paar Rosinen aus dem herrlichen Konzert zur Messe. Verdienter Applaus war berechtigter Lohn dafür.
Im Dorf
Das Inserat im "Einsiedler Anzeiger" versprach Drehorgelmusik in Einsiedeln. Dass sich solche nicht nur auf das Innere der Kirche bezog, bewiesen "die Freunde der mechanischen Musik" mit ihren Instrumenten bei herrlichstem Sonnenschein entlang der Hauptstrasse. Zwei Dutzend sehr kunstvoll bemalte Leierkasten erfreuten mit jubelnden, aber auch einschmeichelnden Melodien die flanierenden Einheimischen und die zahlreichen Touristen. hiessen sie stehen bleiben, besinnlich lauschen, liessen Erinnerungen aus früherer Zeit wach werden. Der Klang der Orgeln überrascht immer wieder. Leicht vergisst der gerne mitgehende Zuhörer, dass es eigentlich eine raffinierte Mechanik ist, welche die herrliche Musik zum Klingen bringt. Eine besondere Note erhielt der Anlass damit, dass der Erlös einer karitativen Organisation zugute kommt. Dieses Jahr durfte die Regionalgruppe Einsiedeln der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft den Obolus in Empfang nehmen. Mit Freude verdankt die Vertretung der Gruppe den Zustupf für ihren beachtenswerten und stets selbstlosen Einsatz. Spezielle Leckerbissen boten die zwei Schlussauftritte. Beim Frauenbrunnen und auf dem Vorplatz des Hotels "Drei Könige" hatte sich zum abschliessenden Finale die ganze Schar der Drehorgelspieler aufgebaut. Zu einem präsentablen Konzert wurde die sehr abwechslungsreiche Darbietung der passionierten Musikanten, welche vom originellen Marionetten-Auftritt der Puppen von Toni Kyburz reizend begleitet wurden. Der Reihe nach jubelten und jauchzten die lieblichen Instrumente noch einmal, dass es eine Freude war. Die gerne mitgehende Zuhörerschaft forderte mit stetem Applaus zu immer erneutem Spiel auf. Solchem anerkennenden Beifall war leicht zu entnehmen, dass es gewünscht wird, diesen Anlass in den kommenden Jahren zu wiederholen.
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Inserat: Drehorgeln in Einsiedeln (klicke auf den Text)