Intona-Organette - Drehorgel Schweiz

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Intona-Organette

Instrumente
Das abgebildete Intona-lnstrument ist ein  typisches Beispiel für Organetten. Das sind einfache Instrumente, die als Tonquellen sogenannte Zungen-stimmen  eingebaut haben, wie sie auch bei Handorgeln, Harmonien oder Mundharmonikas vorkommen. Die Erfindung  der Zungenstimmen erlaubte eine einfache, billige, weil industriell  herstellbare, "Tonquelle". Während andere mechanische Musikinstrumente oft teuer  waren und somit eher von wohlhabenderen Leuten gekauft wurden, fanden die Organetten  beim gewöhnlichen" Volk grosse Verbreitung. Verschiedene Hersteller in ganz Europa und  Nordamerika produzierten ab ca. 1860 mehrere Dutzend unterschiedliche Instrumenten-Typen. Aus patentrechtlichen  Gründen war der  Einfallsreichtum sprichwörtlich grenzenlos. So fanden als  Notenblatt (Speicher) für die Steuerung       Karton- und Blechplatten mit Löchern, Blechplatten mit Nocken,  Bänder aus Blech oder Pressspan,     Kartonfaltbänder, Blechringe, Endlospapierbänder und Papierrollen  bis zu Holzwalzen mit Stiften Verwendung. Eine oder mehrere Reihen (Register) von Zungen wurden  eingebaut. Kein Gehäuse  glich dem anderen. Von einzelnen Fabrikanten weiss man, dass sie  mehrere Hunderttausend Stück  hergestellt haben. Die Instrumente wurden in "aller Welt"  verkauft. Entsprechend war auch der Bedarf an       verschiedenen Musikstilrichtungen. Ein Katalog der damaligen Zeit  listet über 4000 Titel auf, inkl. Zulu-Kaffer-Musik! Einfache Ausführungen von Organetten  wurden um 1885 für unter 10 Mark angeboten, Noten dazu für 20 Pfennig. Nach der Jahrhundertwende wurden die  beliebten Volksinstrumente sukzessive durch das noch beliebtere Grammophon abgelöst.

Funktionsweise der Intona-Organette

Handkurbelantrieb über zwei Zahnräder, wobei die Platte aussen  und innen geführt wird. Gleichzeitig werden die zwei Blasebälge bewegt. Die Bälge füllen sich beim Öffnen mit Luft und pressen diese beim Schliessen in den Hohlraum unter den Zungen. Das mit dem Hohlraum verbundene Magazin sorgt für einigermassen konstanten Druck. Löcher in der Platte erlauben dem Abtaster eine Bewegung nach oben. Dadurch öffnet das Zungenventil und  die Luft aus dem Hohlraum streicht an der Zunge vorbei ins Freie. Diese beginnt sofort zu schwingen. Je nach Grosse erzeugt sie einen höheren oder tieferen Ton. Die eingebauten 16 Zungen erlauben die Wiedergabe von verschiedensten Melodien.                

                
Copyright © by Peter X. Bürgisser -  all rigths reserved -  Last Update: 17.03.2024
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